Seeweihnacht 2008
Von draußen vom See komm ich her,
ich kann euch sagen, der Hafen ist einsam und leer.
Überall - wohin ich auch seh'
kein Mensch und kein Boot auf dem See.
Und wie ich so wandle - auf den einsamen Stegen,
da ruft mir von der Hütt'n vorn eine Stimme entgegen.
nun seh ganz oben auf der Takelmastspitzen
ein gar herziges Engerl sitzen.
Ich bin das Hafenengerl - mit der Segelmützen,
sitze hier um die Segler zu beschützen -
ich passe auf das ganze Jahr,
dass nichts passiert - der Hafenschar.
Im Winter kann ich etwas ruhn,
doch im Sommer hab ich viel zu tun.
Obwohl die Segler ja glauben - alles zu können und alles wissen,
hab ich sie doch vor mancher Gefahr schon beschützen müssen.
Wenn sie hinaus fahren mit vollen Segeln bei argem Wind,
weils glauben, dann sind's ganz besonders g'schwind.
Oder weit draußen, bei Flaute - wieder einmal vergessen haben,
die Batterien für den Motor zu laden.
Auch geb' ich darauf acht,
wenn unsere Segler - oft spät in der Nacht,
nach einigen Gläschen Bier und Wein,
über den schmalen Steg wanken heim.
Und wie sich's gehört - für einen Engel,einen frommen,
sorg ich dafür, daß sie gut nach Haus ins eigene Bettchen kommen.
Von draußen vom See komm ich her,
liebe Grüße vom Hafenengerl, und es freut sich schon sehr,
auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr,
mit der gesamten Hafenschar.
So wünsch ich euch viel Wasser im See, und guten Wind
Und dass die Beaufort auch immer die richtigen sind,
die Finanzkrise ist euch sowieso wurscht,
solang's genug Bier und Wein gibt für'n Durst.
Kommt allezeit heil und gesund ans Ziel,
Mast und Schotbruch,
und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel.