Seeweihnacht 2006
Von draußen vom See komm ich her,
ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr.
All überall auf den Mastenspitzen
sah ich silberne Eiszapfen blitzen.
Da seh ich auf einmal den Neptun - mit roter Mützen,
mit kleinem Seesack vor unserer Hütten sitzen.
Ich fragt' ihn, hast uns was mitgebracht?
Einen Fender, ein Segel oder gar eine neue Jacht?
Er sah mich an und sagte streng:
„Auch mein Budget ist heuer sehr eng.
Eine sanfte Briese vielleicht im Mai.
Die üppigen Winde, die sind vorbei.
Drei Eimer Wasser für den See.
Das ist genug“. Und nun geh.
Und wie ich so schlich an den einsamen Stegen,
da kommt wer - ich ruf ihm entgegen:
„He Xandl, wack'rer Gesell',
hol deinen Traktor, spute dich schnell.
Alle Boote groß und klein,
wollen bald wieder ins Wasser hinein“.
Und wir in die Hütt'n - voll Freud.
Sind's gute Leut? Sind's böse Leut?
Denkt euch ich habe den Neptun geschaut.
Er zog über'n See und fluchte ganz laut.
Denn er zog einen Sack, der war gar schwer,
tobte und wogte, er plagte sich sehr.
Was drinnen war wißt ihr genau,
Anker – mit Ketten und Segel–Getau.
Viele Uhren, Brillen und Handy’s waren drinn'
Segler was hat das für einen Sinn?
Advent, Advent, kein Schifflein brennt.
Nicht eins, nicht zwei, nicht drei und vier,
Segler&Innen löschen Brand mit Wein und Bier.
Euer See-Weihnachtsmann